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Daniela Bergauer: Posthume Ehrung und politische Religion. Staatsbegräbnisse und Bestattungskultur im Nationalsozialismus


Im Mittelpunkt des Dissertationsprojekts stehen die nationalsozialistischen Staats- und Parteibegräbnisse zwischen 1933 und 1945. Untersucht werden die Wechselwirkungen zwischen sakralen und profanen Elementen des nationalsozialistischen Totenkultes und die besondere Stellung des Totengedenkens innerhalb des Systems der politischen Religion. Bereits früh erkannte die Führung der NSDAP die „Memoria“ als nach innen identitätsstiftendes und nach außen abgrenzendes Element. Zwischen 1933 und 1945 wurden von den Nationalsozialisten etwa 80 Staatsbegräbnisse angeordnet, das waren achtmal so viele wie in den Jahren des Kaiserreichs und der Weimarer Republik zusammen. Hinzu kommen die von der Partei in den einzelnen Gauen – auch schon vor 1933 – durchgeführten posthumen Ehrungen. Die Dissertation untersucht die nationalsozialistischen Staats- und Parteibegräbnisse, wobei auf Theorien der politischen Religion zurückgegriffen wird, mit denen religiöse Momente im nationalsozialistischen Totenkult herausgearbeitet werden sollen. Argumentiert wird mit Transformationen in der allgemeinen Bestattungskultur nach 1933.