Neueste Geschichte und Zeitgeschichte
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Dominik Aufleger, M.A.

Dominik Aufleger, M.A.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt "Politische Gewalt in der Bundesrepublik"

Kontakt

Postanschrift:
Historisches Seminar der LMU
Abteilung Neueste Geschichte und Zeitgeschichte
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München

Besucheranschrift:
Edmund-Rumpler-Straße 13
80939 München

Raum: B 157
Telefon: 089/218072018
Fax: 089/2180-2862

Weitere Informationen

Kurzvita:

Seit 1/2023:
Wissenschaftliche Koordination der DFG-Forschungsgruppe "Kooperation und Konkurrenz in den Wissenschaften"

07/2020 - 12/2022:
Konzeption und wissenschaftliche Beratung für den "Digitalen Erinnerungsort Olympia-Attentat 1972" des Landratsamts Fürstenfeldbruck

seit 07/2019:
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)

05/2017:
Master of Arts mit der Arbeit „Die Verfolgten von gestern. Herstellung und Erosion von Gemeinschaft in der VVN 1947-1950“

04/2016 – 12/2017:
Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Zeitgeschichte

10/2015 – 05/2017:
Masterstudium der Geschichte (Schwerpunkt Zeitgeschichte) an der LMU München

06/2015:
Bachelor of Arts mit der Arbeit „Martin Löwenberg. Das politische Leben eines Sozialisten im Spannungsverhältnis der zwei deutschen Staaten“

04/2012 – 06/2015:
Bachelorstudium der Geschichte und Kommunikationswissenschaft an der LMU München

Veröffentlichungen:

Warum die Geiselbefreiung in Fürstenfeldbruck so furchtbar scheiterte. In: Spiegel-Online, 5.9.2022. [mit Anna Greithanner und Robert Wolff].

Tagungsbericht: Global Europe Underground. In: H-Soz-Kult, 25.8.2022. [mit Anna Greithanner].

Ein Albtraum, der nicht vergehen will. 50 Jahre nach dem palästinensischen Überfall auf die israelische Olympia-Mannschaft in München ringen die Familien der Opfer noch immer um eine angemessene Entschädigung und fragen: Was genau ist damals geschehen? In: Die Zeit vom 4.8.2022, S. 16-17 [mit Anna Greithanner und Robert Wolff].

Linke Militanz als städtisches Phänomen. West-Berlin in den 1970er-Jahren. In: Stadtgeschichten, 25.3.2022 [mit Anna Greithanner].

Andreas Baader, Ulrike Meinhof und hunderte Palästinenser:innen? Das Olympia-Attentat 1972. In: Zeitgeschichte-online, 15.7.2022 [mit Anna Greithanner und Robert Wolff].

90 Jahre Haus St. Josef: 1928-2018, München 2018 [gemeinsam mit Korbinian Engelmann].

75 Jahre Haus an der Rümannstraße. Ausstellungskatalog, München 2017 [gemeinsam mit Korbinian Engelmann].

Bericht zur Tagung "Italienische Migration nach München 1955–2015: 60. Jahrestag der bilateralen Vereinbarung über die 'Anwerbung und Vermittlung von italienischen Arbeitskräften nach der Bundesrepublik Deutschland'", München, 21.12.2015. In: H-Soz-Kult, 01.03.2016, online unter der URL: <www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-6424>.

Laufende Forschung (Dissertation):

Politische Gewalt und Radikalisierung in der Bundesrepublik Deutschland: Die Roten und Schwarzen Hilfen als radikale Milieus

Das Promotionsprojekt untersucht die Roten und Schwarzen Hilfen als radikale Milieus in Hinblick auf Radikalisierung und politische Gewalt in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1970 und 1980.

Die politisch heterogenen Gefangenenhilfen, die sich je nach Verortung im kommunistischen oder anarchistischen Lager als Rote oder Schwarze Hilfen bezeichneten, gründeten sich auf lokaler Ebene im Zuge der zunehmenden polizeilichen und juristischen Maßnahmen gegen Angehörige der Außerparlamentarischen Opposition. Ab Anfang der 1970er Jahre bildeten sie einen wichtigen Teil des radikalen Milieus, aus dem sich einzelne Mitglieder der RAF, der Bewegung 2. Juni und der Revolutionären Zellen rekrutierten. Im Gegensatz zu diesen handelte es sich bei den Gefangenenhilfen jedoch weder um eine Organisation im eigentlichen Sinne noch um Gewalt ausübende Gemeinschaften. Sie spiegelten in ihrer Heterogenität vielmehr die verschiedenen Positionen innerhalb der „Neuen Linken“ wider.

Die Untersuchung der Hilfen ermöglicht es, den Diskurs über politische Gewalt im Umfeld der militanten Gruppierungen zu skizzieren und die Wechselwirkungen zwischen diesen und dem radikalisierten, aber nicht Gewalthandlungen ausführenden Umfeld zu analysieren. Im Fokus der Analyse soll die Frage stehen, wie sich Gewalterfahrungen auf die Vergemeinschaftungsprozesse innerhalb der Gefangenenhilfen auswirkten und inwiefern individuelle Radikalisierungs- oder Deradikalisierungsprozesse durch militante Aktionen befördert wurden. Mittels einer Netzwerkanalyse ermöglicht es das Projekt, die Radikalisierung von späteren Mitgliedern der Gruppierungen „Bewegung 2. Juni“, „Revolutionäre Zellen“ und „Rote Zora“ in den Gefangenenhilfen nicht nur auf eine kognitive Radikalisierung zurückzuführen, sondern vor allem auch praxeologische Befunde in die Untersuchung einzubeziehen. Das hierfür anzuwendende Konzept der historischen Praxeologie zielt darauf ab, soziale Praxis zu entschlüsseln, indem es kollektive Praktiken identifiziert und historisch kontextualisiert.