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Tagung "Cristianos, moros y judíos − Américo Castro und das Spanien der drei Kulturen heute"

23.11.2008 – 25.11.2008

Als der spanische Historiker und Philologe Américo Castro (1885-1972) vor 60 Jahren seine epochale Studie España en su historia. Cristianos, moros y judíos veröffentlichte, löste er den wohl größten spanischen Historikerstreit des 20. Jahrhunderts aus. Die Debatte, die sich zunächst auf die mittelalterliche Vergangenheit des Landes konzentrierte, war tief geprägt von den Erfahrungen des Bürgerkriegs und richtete sich bald auf Grundfragen der nationalen Identität und der Stellung Spaniens in Europa. Neue Relevanz gewinnt die Diskussion durch die religiöse und kulturelle Pluralisierung Spaniens und den Wandel vom Auswanderungs- zum Einwanderungsland. Renommierte Wissenschaftler aus Europa und den USA würdigen das hierzulande kaum bekannte Werk Américo Castros in seiner Bedeutung und erörtern die Stellung der drei Kulturen bzw. Religionen in Geschichte und Gegenwart Spaniens.

Veranstaltungsüberblick

Ensemble Fontegara: Musik aus drei Kulturen

Sonntag, 23. November 2008, 20:00 Uhr
Gasteig, Black Box, Rosenheimer Str. 5, 81675 München

Einführungsvortrag

Montag, 24. November 2008, 18:15 Uhr
Instituto Cervantes, Kultursaal / Deutsch / Eintritt frei / Reservierung unter: 089/29 07 18 13
Hans Ulrich Gumbrecht: Der Historiker Américo Castro – Die intellektuelle Biographie eines Spaniers im 20. Jahrhundert

Vorträge: Spanien und die drei Kulturen

Dienstag, 25. November 10:00-13:00 Uhr
Spanische Bibliothek des Instituts für Romanische Philologie der LMU München, Ludwigstr. 25, 80539 München [Eingang: 2. OG/Z. 2010] / Eintritt frei / Reservierung unter 089/21 80 55 80 [Mo-Do 10-13 Uhr]
VINCENT BARLETTA [Stanford University]: La cultura de los moriscos y la literatura aljamiada [Spanisch]
MARIANO DELGADO [Universität Fribourg/Schweiz]: Katholizismus und nationale Identität in Spanien [Deutsch]
NIKOLAS JASPERT [Ruhr-Universität Bochum]: Minderheiten in Spanien zwischen Mittelalter und Frühneuzeit [Deutsch]
AMADOR VEGA [Universitat Pompeu Fabra, Barcelona]: Ramon Llull y la España de las tres culturas [Spanisch]

Film: Knowledge is the Beginning

Dienstag, 25. November 2008, 16:00 Uhr
Instituto Cervantes, Kultursaal / Eintritt frei / Reservierung unter: 089/29 07 18 13 Cervantes, Kultursaal
Der Dokumentarfilm erzählt die außergewöhnliche und Aufsehen erregende Geschichte des von Daniel Barenboim und Edward Said gegründeten West-Eastern Divan Orchestras, einem künstlerischen Begegnungs- und Friedensprojekt junger Musiker aus Israel, arabischen Ländern und Europa.
Deutschland 2006, R: Paul Smaczny 115 min., OmdtU

Vortrag und Debatte: STAAT, RELIGION UND IDENTITÄT IM HEUTIGEN SPANIEN

Dienstag, 25. November 2008, 19:30 Uhr
Instituto Cervantes, Kultursaal / Spanisch und Deutsch / Eintritt frei / Reservierung unter: 089/29 07 18 13
Mit seiner Publikation im Jahr 1948 stieß Américo Castro in Spanien eine bis heute anhaltende Auseinandersetzung über die Genese der nationalen Identität aus der historischen Präsenz der drei Kulturen auf der iberischen Halbinsel an. Vor dem Hintergrund der jüngsten demographischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und der sie begleitenden Spannungen erläutert der Publizist, Arabist und ehemalige UNESCO-Botschafter Spaniens José María Ridao die aktuelle Debatte über das Verhältnis zwischen Staat, Religion und kultureller Vielfalt im modernen Spanien.
Im Anschluss Podiumsdiskussion mit Mariano Delgado, Hans Ulrich Gumbrecht und José María Ridao Moderation: Martin Baumeister