Neueste Geschichte und Zeitgeschichte
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Digitaler "Erinnerungsort Olympia-Attentat 1972" in Fürstenfeldbruck freigeschaltet

Dominik Aufleger und Anna Greithanner vom Lehrstuhl für Zeitgeschichte an Konzipierung und Durchführung maßgeblich beteiligt.

14.09.2022 um 00:00 Uhr

Zum 50. Jahrestag des Olympia-Attentats von 1972 wurde am 5. September 2022 nach der Gedenkveranstaltung in Fürstenfeldbruck ein digitaler Erinnerungsort freigeschaltet (https://www.erinnerungsort-fuerstenfeldbruck1972.de/). Er wurde im Auftrag des Landkreises Fürstenfeldbruck von Dominik Aufleger, Anna Greithanner und Robert Wolff konzipiert, formuliert und gestaltet.
Greithanner und Aufleger forschen am Lehrstuhl für Zeitgeschichte des Historischen Seminars der LMU im Rahmen des DFG-Projekts "Politische Gewalt in der Bundesrepublik" an ihren Teilprojekten zu den Revolutionären Zellen bzw. den Roten und Schwarzen Hilfen in den 1970er Jahren (https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/422610710). Wolff promovierte über die Revolutionären Zellen am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Goethe-Universität Frankfurt.
Um den digitalen Erinnerungsort Fürstenfeldbruck zu entwerfen und inhaltlich auszugestalten, haben Aufleger und Greithanner über viele Monate hinweg intensive Archivarbeit geleistet. Denn anders als vielfach von Politik und Medien behauptet, ist eine Vielzahl von einschlägigen Archivalien frei zugänglich und steht der Forschung zur Verfügung.
Die drei jungen Historiker:innen verfügen über eine in Deutschland einzigartige, quellengestützte historische Expertise zum Olympia-Attentat. So konnten Greithanner, Aufleger und Wolff in einer Akte der Staatsanwaltschaft das erste Kommuniqué der Geiselnehmer inkl. einer dreiseitigen Liste mit den Namen der freizupressenden Gefangenen entdecken und auswerten, über deren Anzahl und Inhalt bislang nicht-überprüfte Fehlinformationen kursierten, vgl. dazu den Artikel in Zeitgeschichte online vom 15.7.2022 (https://zeitgeschichte-online.de/kommentar/andreas-baader-ulrikemeinhof- und-hunderte-palaestinenserinnen). Ein Artikel von Wolff, Greithanner und Aufleger in der ZEIT vom 8. August (https://www.zeit.de/2022/32/muenchner-olympia-attentat-aufarbeitung-entschaedigung) und von Greithanner, Aufleger und Wolff vom 5.9. im SPIEGEL/Geschichte (https://www.spiegel.de/geschichte/olympia-massaker-muenchen-1972-warum-die-geiselbefreiung-in-fuerstenfeldbruck-scheiterte-a-9ccd4d09-8fc4-4082-935b-4900a9a6c884) vertiefen weitere Aspekte der gescheiterten Geiselbefreiung. Ein TV-Beitrag in der "Kulturzeit" vom 5.9. auf 3sat zeigt die beiden Münchner Promovierenden bei der Aktenarbeit im Staatsarchiv München (https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit/muenchen-72-deutsches-versagen-100.html).