Neueste Geschichte und Zeitgeschichte
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VolkswagenStiftung finanziert »Graphic History«-Projekt am Lehrstuhl für Zeitgeschichte

Dr. Kim Wünschmann wirbt Drittmittel der Förderlinie »Originalitätsverdacht?« Neue Optionen für die Geistes- und Kulturwissenschaften ein.

18.02.2019

In Zusammenarbeit mit Dr. Stefanie Fischer vom Zentrum für Antisemitismusforschung (TU Berlin) untersucht Dr. Kim Wünschmann , Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Zeitgeschichte, die Komplexität der Beziehungen zwischen Juden und Nichtjuden im ländlichen Nachkriegsdeutschland anhand einer Mikrogeschichte des dörflichen Raums. In ihrer Graphic History »Breaking the Silence: Jews and non-Jews in rural post-Shoah Germany« fragen die beiden Historikerinnen, wie im Mikrokosmos des Dorfes die ganz »eigene« antisemitische Gewaltgeschichte verhandelt und wie mit der allgegenwärtigen und dennoch meist unausgesprochenen Präsenz der Shoah umgegangen wurde. Wie wirkten sich die unterschiedliche Beteiligung an antisemitischer Ausgrenzung und damit die unterschiedliche lokale Gewalterfahrung auf die Wiederbegegnungen zwischen Vertriebenen und Gebliebenen sowie ihren Angehörigen aus? Diese Fragestellung werden Fischer und Wünschmann anhand der Auswertung von Spruchkammer- und Wiedergutmachungsakten sowie von privater Korrespondenz erforschen. Die Ergebnisse arbeiten sie gemeinsam mit einem/einer Zeichner/in in einer methodisch reflektierten Graphic History auf, die als Buch erscheinen soll. Das Genre der Graphic History erlaubt ihnen nicht nur, ihre Ergebnisse zu visualisieren, sondern auch neu über die Interpretation von Quellen in der Geschichtswissenschaft nachzudenken und ein breites Lesepublikum zu erreichen.