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Projekt Vorsorgen in der Moderne

Vorsorgen in der Moderne. Akteure, Praktiken und Räume

Das Buch zur Tagung finden Sie hier

Tagung an der LMU München, Professor-Huber-Platz 2, Seminarraum V002/V005

Datum: 20.03.2015 - 21.03.2015

Vorsorge ist ein Versprechen der Moderne: Sie stellt die Kontrolle und Verhinderung gesellschaftlicher Risiken und Gefahren in Aussicht, ja die Planbarkeit von Gesellschaften überhaupt. In der Vorsorge vor bzw. Versicherung gegen demographische Risiken, in der Prävention gesundheitlicher Gefahren, der Verhinderung von Naturkatastrophen, der Vorbeugung kriminellen Verhaltens oder in der Optimierung des Körpers manifestiert sich eine Kulturtechnik der Moderne, die unsere Tagung aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick nimmt. Diese Multiperspektivität ist zugleich ein erstes Ziel des Workshops, sollen doch Vorsorge und Prävention nicht mehr nur im medizinischen Sinne, sondern als gesamtgesellschaftliches Phänomen und auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Feldern untersucht werden.

Plakat_Vorsorge

Die Vorträge der Tagung fragen daher nach der Einführung, Etablierung sowie nach den Folgen von Vorsorge im 19. und 20. Jahrhundert. Wann, wie und warum setzten sich Vorsorgemaßnahmen, -konzepte und -techniken durch? Da Vorsorge ein aktives Eingreifen in gesellschaftliche Entwicklungen (er)fordert, nehmen die Vorträge gesellschaftliche Voraussetzungen und Kontexte ihrer Einführung in den Blick. Welche zeitgenössischen Ängste und Bedrohungen, welche Sicherheits- und Ordnungsvorstellungen bildeten den Hintergrund für Vorsorgemaßnahmen? Gab es Vorsorgeverweigerer? Und welche Rolle spielten sie in den jeweiligen Debatten?

In diesem Sinne zieht die Tagung erstens den Leitbegriff der Vorsorge als Sonde für die historiografische Suche nach Gegenwarts- und Zukunftsorganisationen heran. Zweitens erweitert sie die Geschichte der Vorsorge und ihrer gesellschaftlichen Kontexte, indem sie den Vorsorge- und Präventionsbegriff aus seiner medizinhistorischen Verengung löst. Drittens möchten wir eine grundsätzliche Debatte über den Nutzen und die Reichweite des Vorsorgeparadigmas für die Geschichtswissenschaft anstoßen. Ein zusammenfassendes Ziel ist daher die Profilierung des Analysebegriffs. Es geht also nicht zuletzt um eine offene Auseinandersetzung um die Frage, inwiefern „Vorsorge“ und „Prävention“ neue theoretische Zugriffe und Methoden auf die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts oder auch darüber hinaus eröffnen.

Anmeldungen bitte an:
Nicolai.Hannig@lmu.de oder m.thiessen@uni-oldenburg.de

Programmflyer

Plakat

Tagungsankündigung