Migration und soziale Bewegungen. Gewerkschaften, migrantische Kämpfe und die sozialen Bewegungen der 1960er und 1970er Jahre in der Bundesrepublik
Die Geschichte der sozialen Bewegungen in der Bundesrepublik kann nicht ohne die Migrationsgeschichte gedacht werden. Denn die Kämpfe von Gewerkschaften, Arbeiterbewegung und ›Achtundsechzigern‹ formten sich zu großen Teilen erst durch die Präsenz und das Engagement von Migrantinnen und Migranten.
In den 1960er und 1970er Jahren sahen sich in der Bundesrepublik sowohl die Gewerkschaften als auch die ›Neue Linke‹ dem traditionellen Internationalismus der Arbeiterbewegung verbunden. Doch während in den Gewerkschaften die Anwerbung von Arbeitskräften im Ausland zunächst mit Besorgnis und Ablehnung betrachtet wurde, sahen die ›Neuen Linken‹ in den Migrantinnen und Migranten eine Chance, ihre Revolte an den Universitäten auch in die Betriebe zu tragen. Tatsächlich führte die Migration schließlich zu neuen kämpferischen Allianzen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Industriebetriebe. Die vorliegende Studie untersucht erstmals die Geschichte der sozialen Bewegungen in Verbindung mit der Migrationsgeschichte der Bundesrepublik. Zudem liefert sie einen Einblick in die Frühgeschichte der gegenwärtigen antirassistischen Bewegungen.
Gefördert durch: Hans-Böckler-Stiftung (abgeschlossen 2016)
2019 Publiziert auf Microfiche
Als Buch:
"Wir sind alle Fremdarbeiter!" Gewerkschaften, migrantische Kämpfe und soziale Bewegungen in Westdeutschland 1960–1980 (Studien zur historischen Migrationsforschung, Band 36), Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2020.
Kontakt: simon.goeke@muenchen.de