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Maren Richter: Terrorismus und moderner Personenschutz: die bedrohte Sicherheit – Antworten des Staates auf den Terrorismus 1970 bis 1998 in der Bundesrepublik Deutschland


Im Zentrum des Vorhabens steht die These, dass der Terrorismus seit den 1970er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland eine neue, spezifische Art von Personenschutz hervorbrachte. Diese wurde hervorgerufen durch eine alle staatlichen und gesellschaftlichen Organe und Repräsentanten betreffende – und damit für die Sicherheitsbehörden diffuse – Bedrohung durch den Terror. In einem ersten Schwerpunkt werden die Personenschutzmaßnahmen als staatliche Reaktionen auf den Terrorismus sowie die veränderte Wahrnehmung von Sicherheit durch die Schutzpersonen und durch die Öffentlichkeit untersucht. In einem zweiten Schwerpunkt „Innere Sicherheit“ steht die Frage im Mittelpunkt, ob und in welchem Umfang eine neue Wahrnehmung von Sicherheit in den Behörden seit den 70er Jahren zu stärker ausdifferenzierten Sicherheitsstrukturen geführt hat. Anhand einer Mentalitäts- und Wahrnehmungsgeschichte der Sicherheit mittels Zeitzeugeninterviews wird das Projekt somit die Durchdringung der Gesellschaft und der Politik durch die neue Kategorie Sicherheit nachzeichnen, den immer stärkeren Sicherheitsdiskurs seit den 70er Jahren aufzeigen und soziologische Phänomene der modernen Gesellschaft wie Abschottung, Begrenzung und Überwachung historisch einordnen.