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Paul Munzinger: Nationalsozialistische Weltstadt? Urbanität und Öffentlichkeit im Berlin der NS-Zeit

Nach 1933 stand der Nationalsozialismus dem Phänomen Großstadt trotz seiner antiurbanen Agitation während der Weimarer Republik keineswegs ablehnend gegenüber. Berlin sollte auch im "Dritten Reich" Weltstadt sein. Eine Provinzialisierung der Reichshauptstadt war nicht im Sinne des Regimes. Mit der "Machtergreifung" setzte ein Diskurs ein, der Berlin als Großstadt aufzuwerten und mit den Gedanken der NS-Ideologie in Einklang zu bringen suchte. Voraussetzung dafür war eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem Typus der modernen Metropole, und zwar nicht allein in politischer und wirtschaftlicher, sondern gerade auch in kultureller Hinsicht. Dies erforderte eine Neubewertung moderner Elemente großstädtischen Lebens, die aus Sicht des Regimes durch die Weimarer Zeit kontaminiert waren: Beschleunigung, Technisierung, Konsum, Massenkultur und Individualsierung. Ziel des Promotionsvorhabens ist es, am Beispiel der Großstadt- und Berlin-Diskurse der NS-Zeit genuin nationalsozialistische Konzepte von "Weltstadt" und "Urbanität" herauszuarbeiten. Analysiert werden diese Bemühungen anhand des Umgangs mit Symbolen der urbanen Moderne in Berlin: dem Kurfürstendamm, der Großstadtnacht, dem urbanen "Spektakel" und dem "Großstadtmenschen".