Neueste Geschichte und Zeitgeschichte
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Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte (Prof. Dr. Andreas Wirsching)

Das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) begann im Mai 1949 mit seiner Arbeit. Den Beschluss zur Gründung hatten die Ministerpräsidenten von Bayern, Hessen und Württemberg-Baden bereits 1947 gefasst. Seit 1950 beteiligte sich der Bund an der Finanzierung des Instituts, das seinen Sitz in München hat. 1961 erhielt das Institut seine heutige rechtlich-organisatorische Struktur. Als »Stiftung zur wissenschaftlichen Erforschung der Zeitgeschichte« hat es seitdem die Rechtsform einer öffentlichen Stiftung des Bürgerlichen Rechts.

Aufgabe des IfZ ist die wissenschaftliche Erforschung der Zeitgeschichte. Dementsprechend hat sich das Institut seit seiner Gründung der Erforschung der Geschichte des Nationalsozialismus unter Einbeziehung seiner unmittelbaren Vor- (Weimarer Republik) und Nachgeschichte (Besatzungszeit) gewidmet. Gegenstand seiner Tätigkeit ist heute aber ebenso die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik unter Berücksichtigung ihrer internationalen Verflechtungen wie auch die vergleichende Geschichte einzelner europäischer Staaten im 20. Jahrhundert. Damit ist das IfZ das einzige historische Institut in Deutschland, das die deutsche Zeitgeschichte seit dem Ersten Weltkrieg mit starkem internationalen Akzent in ihrer Gesamtheit erforscht.

Die Programmplanung des Instituts für Zeitgeschichte erfolgt durch die Institutsleitung im regelmäßigen Diskurs mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern sowie dem Wissenschaftlichen Beirat. Vom satzungsmäßigen Auftrag des IfZ ausgehend, werden zu den Perioden der deutschen Zeitgeschichte im europäischen Kontext Forschungsvorhaben durchgeführt. Innerhalb dieser Perioden (Weimarer Republik, europäische Zwischenkriegszeit, NS-Diktatur sowie jüngere Zeitgeschichte: Besatzungszeit, Bundesrepublik Deutschland, DDR) werden monographische und editorische Projekte betrieben. Sie sind exemplarisch angelegt, aber auf die fundamentale Auseinandersetzung von Demokratie und Diktatur im 20. Jahrhundert fokussiert. Dabei nehmen komparatistische Projekte einen wichtigen Platz ein.

Zwei Abteilungen des IfZ, die 1990 bzw. 1994 errichtet worden sind, haben heute ihren Sitz in Berlin. Die eine befindet sich im Auswärtigen Amt und ediert die »Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland«, die andere hat ihr Domizil in unmittelbarer Nähe zum Bundesarchiv und betreibt SBZ/DDR-Forschung im ostmitteleuropäischen Kontext. 1999 ist zudem auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden die Dokumentation Obersalzberg eröffnet worden, deren Konzept vom IfZ entwickelt worden ist und die vom IfZ weiterhin wissenschaftlich betreut wird.

Eine Besonderheit des IfZ besteht darin, dass es Servicefunktionen für die deutsche und internationale Zeitgeschichtsforschung erfüllt. Dazu dient zum einen das Archiv, das zeitgeschichtliche Quellen sammelt, erschließt und zugänglich macht. Dies ist zum anderen die Aufgabe der Bibliothek , die als wissenschaftliche Spezialbibliothek mit dem Sammelgebiet Geschichte des 20. Jahrhunderts mit dem Schwerpunkt der deutschen und europäischen Geschichte seit 1918 überregionale Bedeutung besitzt. Archiv und Bibliothek werden von in- und ausländischen Nutzern (vor allem Wissenschaftlern, Journalisten und Studenten) frequentiert.

Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V.

Seit 1975 erfolgt die Finanzierung der Daueraufgaben des IfZ nach Art. 91b GG gemeinsam durch den Bund und die Länder. Das IfZ zählt damit zu den Forschungseinrichtungen der »Blauen Liste«, die sich 1995 zur Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (Leibniz-Gemeinschaft) zusammengeschlossen haben.

Forschungsprojekte

Publikationen