Neueste Geschichte und Zeitgeschichte
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Masterschwerpunkt Zeitgeschichte

Neuer Schwerpunkt im Masterstudiengang Geschichte: Zertifikat Zeitgeschichte

 
Bitte beachten Sie die neuen Regelungen zum Belegen der Veranstaltungen im LSF.


 

Zeitgeschichte studieren – Gegenwart verstehen − neue Perspektiven gewinnen

 

Der Bedarf an zeithistorischer Orientierung ist aktuell so hoch wie selten zuvor. Der Schwerpunkt Zeitgeschichte im Masterstudiengang Geschichte bietet ein inhaltlich weit gespanntes, methodisch und theoretisch reflektiertes Studienprogramm. Im Fokus steht die Forschungsorientierung. Hier nutzt der Schwerpunkt den Standortvorteil Münchens mit seiner einzigartigen Dichte an Archiven, Bibliotheken und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.


Inhalt

Das Zertifikat Zeitgeschichte widmet sich der Zeitspanne von der vorletzten Jahrhundertwende (1880-1930) bis zur Gegenwart. Damit befasst sich dieser Schwerpunkt des Masterstudiengangs mit einer Periode, in der sich in Europa in den verschiedensten Bereichen zentrale, das 20. und 21. Jahrhundert maßgeblich prägende historische Entwicklungen ausformten.wordle3 Neben klassischen zeithistorischen Themen wie dem Spannungsfeld von Demokratie und Diktatur verfolgt er innovative Langzeitperspektiven: Er fragt nach der Entstehung von Massenkonsum- und Mediengesellschaft, untersucht wissenschaftlichen Rassismus und modernen Massenvernichtungskrieg, Genozid und überhaupt die Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts. Eine ebenso wichtige Rolle spielen der Wandel der Geschlechterrollen, die Verteilung von Armut und Reichtum, die Entwicklung des Wohlfahrtsstaats sowie tief greifende Verwissenschaftlichungsprozesse aller gesellschaftlichen und privaten Lebensverhältnisse.

Eine so verstandene Zeitgeschichte lässt sich vom Ansatz her nur transnational bzw. global denken, man denke an Migrationen, Flucht und Vertreibung, weltweite Finanzströme, die wirtschaftliche Vernetzung oder die Digitalisierung. Das Konzept des Zertifikats verknüpft Zeitgeschichte eng mit der Scharnierzeit des 19. Jahrhunderts. Es löst nationalstaatliche Engführungen auf, reflektiert „Europa“ in seinen globalen Dimensionen und wird zugleich der hohen Bedeutung lokaler und regionaler Ebenen gerecht, darunter auch München und Bayern. Ferner lassen sich Lehrveranstaltungen aus den Abteilungen für Geschichte Ost- und Südosteuropas, Jüdische Geschichte und Wissenschaftsgeschichte sowie aus der Amerikanischen Kulturgeschichte (Fakultät 13) für den Schwerpunkt Zeitgeschichte auswählen.


Forschungsorientierung

Das Programm nutzt den Standort München mit seiner hervorragenden zeithistorischen Forschungsinfrastruktur für eine dezidierte Forschungsorientierung. Die Münchner Archive bergen gerade für die Zeitgeschichte hoch relevante Bestände und werden daher aktiv in das Studienprogramm einbezogen, so zum Beispiel das Archiv des Instituts für Zeitgeschichte, das Bayerische Hauptstaatsarchiv, das Staatsarchiv sowie das Stadtarchiv, das Bayerische Wirtschaftsarchiv, die Archive des Deutschen Museums oder des Erzbistums München-Freising. Zudem nutzt der Studiengang die Potentiale der ansässigen universitären wie außeruniversitären Forschungseinrichtungen, darunter das Forschungsinstitut des Deutschen Museums und das Rachel-Carson-Center. Das Masterprogramm kooperiert in Lehre und Forschung weiterhin eng mit dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, dem Zentrum für Holocaust-Studien und dem NS-Dokumentationszentrum.


Ziele und Berufsorientierung

Der Masterschwerpunkt Zeitgeschichte wendet sich an Studierende, die sich als Historiker/innen forschungsorientiert mit der Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts befassen wollen. Das Studium sensibilisiert für Prozesse zeithistorischen Wandels und befähigt dazu, die gesellschaftlichen und kulturellen Lebensbedingungen der Gegenwart kritisch zu hinterfragen und verantwortlich zu gestalten.

zgmaMit dem Zertifikat Zeitgeschichte im Master Geschichte schärfen die Absolventen/innen ihr Profil für den weiteren beruflichen Weg. Das kann die Weiterqualifikation durch eine Promotion sein oder eine Tätigkeit in Berufsfeldern, für die Zeithistoriker/innen besondere Qualifikationen vorweisen: Kommunikation und Medien, Politik und Politikberatung, Wissenschaftsmanagement, Internationale Organisationen, bildungspädagogische Einrichtungen, Institutionen der Geschichtsvermittlung, wissenschaftlicher Archiv- und Bibliotheksdienst u.v.m.

Studium

Das Studium ist einschließlich der Erstellung der Masterarbeit auf vier Semester angelegt und schließt mit der Verleihung des akademischen Grades „Master of Arts“. Der Schwerpunkt Zeitgeschichte wird in einem Zusatzzertifikat ausgewiesen.

Masterstudierende mit Schwerpunkt Zeitgeschichte wählen aus einem breiten Angebot drei differenzierte Aufbaumodule und Übungen zu zeithistorischen Themen unterschiedlichen methodischen und theoretischen Zuschnitts (Übungen zu „Aktuellen Forschungsfeldern“, „Quellenanalyse und Quellenkritik“, „Konzepte und Theorien“, „Medien und Geschichte“). Ein eigener Masterkurs begleitet die Erstellung der Masterarbeit.

Wahlweise können Praxisschwerpunkte mit Forschungsbezug (eigene Forschung ist Praxisstärke!) kombiniert oder ein interdisziplinäres Lehrangebote der LMU (Geistes- und Sozialwissenschaftlicher Profilbereich) genutzt werden, etwa um bisherige Studienfächer zu vertiefen oder neue Perspektiven zu gewinnen.

Nähere Informationen hierzu finden sich im modifizierten „Leitfaden für Studierende“ oder in der Studienberatung des Historischen Seminars (beides siehe Homepage).


Voraussetzungen und Bewerbung

Das Programm richtet sich an BA-Absolvent/innen nicht nur der Geschichte, sondern auch aus Nachbardisziplinen mit zeithistorischen Anteilen, vor allem der Politologie oder Soziologie, aber auch der Rechtswissenschaften, Volkswirtschaftslehre oder Kunstgeschichte. Der Anteil an historischen Lehrveranstaltungen im B.A. (nach Prüfung und ggf. Anerkennung) muss 60 ECTS-Punkte betragen.

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