Neueste Geschichte und Zeitgeschichte
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich
Dr. des. Clara Sterzinger-Killermann

Dr. des. Clara Sterzinger-Killermann

Wissenschaftliche Mitarbeiterin (ehemalig)
Lehrstuhl für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte

Kontakt

Historisches Seminar der LMU
Lehrstuhl für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München


Kurzvita

  • 2020-2024: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München.
  • 2019-2020: Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Stadtkultur, Migrationsforschung.
  • 2018-2019: Wissenschaftliche Volontärin, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Stadtkultur, Migrationsforschung.
  • 2014-2018: Masterstudium „Curatorial Studies. Theorie – Geschichte – Kritik“ (Fachdisziplinäre Ausrichtung: Geschichte) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule Frankfurt am Main.
  • Masterarbeit: Das Wollheim-Memorial auf dem Campus der Goethe-Universität; Examenspreis des Stiftungsfonds Kopper des Historischen Seminars der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
  • 2010-2014: Bachelorstudium der Geschichte, Kunstgeschichte und Humanities (Philosophie, Theologie, Soziologie) an der Technischen Universität Dresden.
  • 2009-2010: Freiwilliges Soziales Jahr im Jüdisch Historischen Museum Amsterdam.

Promotionsprojekt "Schule und städtische Kultureinrichtungen im nationalsozialistischen München" (abgeschlossen, erscheint in Kürze)

Die jüngste historische Forschung hat die Stadt als einen elementaren Herrschaftsraum der nationalsozialistischen Diktatur herausgearbeitet: Auf kommunaler Ebene fand der direkte Kontakt zwischen dem Regime und der Bevölkerung statt; hier wurde die konkrete Politik ausgehandelt und umgesetzt. Das Dissertationsprojekt untersucht die Handlungsspielräume der Münchner Stadtverwaltung in Bezug auf die städtische Kultur- und Bildungspolitik in den Jahren 1933 bis 1945 im Spannungsfeld staatlicher Aktivitäten und ihre Rolle bei der Formung der sog. „Volksgemeinschaft“.

Sichtbar gemacht wird dies durch drei verschiedene Schwerpunkte: Zunächst werden die allgemeinbildenden Schulen, die den Kern des Bildungswesens für Kinder und Jugendliche darstellten, behandelt. Hier nimmt die Arbeit insbesondere die Kontinuitäten und Brüche in den Blick und fragt nach den Zielen und Praktiken der Schulpolitik. Untersucht wird das alltägliche Schulleben: die Einflussnahme auf den Lehrplan und den Lehrkörper, die Funktion der Schule als außerfamiliärer Erziehungsort oder der Stellenwert von nationalsozialistischen Ritualen. Ebenso geht es um die Ausschluss- und Verfolgungspraktiken in städtischen Schulen von z.B. resistenten Gruppen, jüdischen Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften sowie um den Umgang mit nichtstaatlichen, v.a. kirchlichen Trägern.

Das zweite Themenfeld deckt den Bereich der bildungsnahen städtischen Kultureinrichtungen ab, die sich neben Kindern und Jugendlichen auch verstärkt an Erwachsene richteten und somit eine Ausweitung des Bildungswesens darstellen. Hier werden vor allem die bisher weitgehend unerforschten Bestände des Stadtarchivs München zur Stadtbibliothek und der Münchner Volkshochschule, die der Reichspropagandaleitung der NSDAP unterstellt war, in den Blick genommen. Neben der Veränderung des Bildungskanons und dem Herausarbeiten von Zielgruppen spielt hier ebenso die Leitung der beiden städtischen Einrichtungen eine Rolle.

Der dritte Bereich wird durch die Parallelität und Zusammenarbeit zwischen städtischem Kultur- und Schulamt sowie kulturvermittelnden NS-Organisationen wie „Kraft durch Freude“, „NS-Kulturgemeinde“ und „Nationalsozialistische Volksbildungsstätte“ geprägt. Sie verfolgten gemeinsam das Ziel, eine ganzheitliche nationalsozialistische Volkskultur zu schaffen.

Publikationsliste

Wissenschaftliche Aufsätze

  • Sterzinger-Killermann, Clara. Vom Döner zum Kebap – Der Stand der türkischen Küche in München. In: Vivienne Marquart und Sterzinger-Killermann, Clara (Hrsg.): Zwei Kugeln süß-sauer mit scharf! Münchens migrantisch geprägte Gastronomie. München 2020, S. 62-72.
  • Sterzinger-Killermann, Clara. Die Entstehungs- und Konfliktgeschichte des Norbert Wollheim Memorials. Zur erinnerungspolitischen Debatte um den Campus der Goethe-Universität Frankfurt am Main. In: Einsicht 2019. Bulletin des Fritz Bauer Instituts, S. 100–107, https://www.fritz-bauer-institut.de/fileadmin/editorial/publikationen/einsicht/Einsicht-2019.pdf.
  • Sterzinger-Killermann, Clara. Das Leben der Dresdner Hofjuden im Spiegel der Quellen. Handlungsoptionen und -zwänge der jüdischen Minderheit in der Mitte des 18. Jahrhunderts. In: Medaon – Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung, 10 (2016), S. 1–17, http://www.medaon.de/pdf/medaon_19_Sterzinger.pdf.

Herausgeberschaft

  • Marquart, Vivienne und Sterzinger-Killermann, Clara (Hrsg.): Zwei Kugeln süß-sauer mit scharf! Münchens migrantisch geprägte Gastronomie. München 2020.

Rezensionen

  • Sterzinger-Killermann, Clara. Rezension von: „München Displaced. Heimatlos nach 1945“ und „München Displaced. Der Rest der Geretteten“. Migration erinnern, https://doi.org/10.58079/vf3e.
  • Sterzinger-Killermann, Clara. Rezension von: Neisen, Robert, Maulhardt, Heinrich und Krimm, Konrad (Hrsg.). Kommunen im Nationalsozialismus Verwaltung. Partei und Eliten in Südwestdeutschland. In: Jahrbuch für Regionalgeschichte 41 (2023), S. 229-231.