Neueste Geschichte und Zeitgeschichte
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Dr. Klaus Seidl

Dr. Klaus Seidl

Habilitand am Lehrstuhl für Neuere und Neuste Geschichte

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Kurzvita

Klaus Seidl ist seit 2025 Habilitand am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität, wo er an einer Biografie des Historikers Veit Valentin (1885-1947) arbeitet. Er war von 2008 bis 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der LMU (Prof. Siemann) und wurde 2013 mit einer Arbeit zur politischen Kultur der Reichsverfassungskampagne in Bayern 1849 promoviert. Von 2015 bis 2017 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sonderforschungsbereich 1095 “Schwächediskurse und Ressourcenregime” der Goethe-Universität Frankfurt am Main, wo er zum Zusammenhang von Niedergangserzählungen und Europäisierung im 20. Jahrhundert forschte. Darüber hinaus war er Stipendiat der Deutschen Historischen Institute in Washington D.C. und London, der School of Advanced Study der University of London und Visiting Scholar an der Harvard University. Klaus Seidl arbeitet als Referent in der Verwaltung des Deutschen Bundestages und beschäftigt sich insbesondere mit Themen der politischen Erinnerungskultur.

Zu seinen Forschungsinteressen zählen die Geschichte des Parlamentarismus und Public History, die Geschichte der Revolution von 1848/49, die Geschichte Europas und der Europäisierung im 19. und 20. Jahrhundert sowie Exile Studies und die Geschichte der Wissenschaftsmigration nach 1933. Vor diesem Hintergrund folgt das Habilitationsprojekt Valentins Biografie vom wilhelminischen Kaiserreich bis in die zweite Nachkriegszeit, indem es die Kontinuitäten und Brüche im Leben eines refugee scholar und seine ambivalenten Erfahrungen von Mobilität, Exil und Emigration sichtbar macht. Aus einer „integrated perspective on science“ (Kragh) rückt nicht nur die intellektuelle Entwicklung in den Blick, sondern vor allem, wie sich ständig wandelnde Arbeitsbedingungen, Alltag und Familienleben auf das wissenschaftliche Schaffen auswirkten.

Publikationen (Auswahl)

Monographie

  • „Gesetzliche Revolution“ im Schatten der Gewalt. Die politische Kultur der Reichsverfassungskampagne in Bayern 1849. Schöningh, Paderborn 2014.

Aufsätze in Fachzeitschriften

  • Der Streit der Erben um die Zukunft. Das erste Revolutionsjubiläum 1849 aus europäischer und lokaler Perspektive. In: Historische Zeitschrift 316 (2023), S. 76-109.
  • Veit Valentin im Exil. Überlegungen zur Biographie eines „refugee scholar”. In: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung 27 (2015), S. 183-204.
  • Zwischen konstitutioneller Monarchie und religiöser Freiheit. Der politische Katholizismus und die Revolution von 1848/49 in Bayern. In: Jahrbuch Forum Vormärz Forschung 20 (2014), S. 257-274.

Aufsätze in Sammelbänden

  • Die Paulskirchenverfassung vom 28. März 1849 – Wege, Irrwege, Umwege eines Dokuments. In: Birgit Bublies-Godau, Kerstin Wolff (Hg.): Die Modernität der Revolution von 1848/49 (erscheint 2025).
  • Das „Original“ der Paulskirchenverfassung vom 28. März 1849. Eine Objektbiografie. Essay. In: Deutscher Bundestag, Wissenschaftliche Dienste – Fachbereich WD 1 (Hg.): Deutsche Geschichte(n) in einem Dokument – Die Paulskirchenverfassung vom 28. März 1849. Berlin 2023, S. 7-92. Online verfügbar unter: https://www.btg-bestellservice.de/pdf/20100000.pdf
  • Kassandra und Europa. Niedergangsdiskurse und Europäisierung im 20. Jahrhundert. In: Fanny Platelle, Hélène Roth (Hg.): Le déclin dans le monde germanique. Mots, discours et représentations (1914-2014), Reims 2018, S. 267-293.
  • Representations of Weakness. Functions, Images, Effects. In: Iwo Amelung, Hartmut Leppin, Christian A. Müller (Hg.): Discourses of Weakness and Resource Regimes. Trajectories of a New Research Program, Frankfurt am Main 2018, S. 53-78.